Die Geschichte von
VeloPolska

Als Ende des 20. Jahrhunderts die Kohlebergwerke im belgischen Limburg geschlossen wurden, stand die Region vor der Herausforderung, sich neu zu erfinden. Zu den Betroffenen gehörte auch der Bergbauingenieur Hugo Bollen. Nach der Schließung entwickelte er ein wachsendes Bewusstsein für Naturschutz und Raumplanung. Während sich die offiziellen Sanierungspläne auf groß angelegte Tourismusprojekte konzentrierten, sah Bollen eine sanftere Alternative: eine Möglichkeit, Menschen in die Landschaft zu locken, ohne sie zu zerstören. Inspiriert sowohl von dem Navigationssystem, das einst unter Tage in den Bergwerken verwendet wurde, als auch von der Frustration seiner Frau, an jeder Kreuzung anhalten zu müssen, um die Karte zu lesen, schlug er ein Netz nummerierter Kreuzungen vor, die Radwege durch die Natur verbinden sollten. Es war eine einfache, elegante Idee, die bald das Gesicht des regionalen Tourismus verändern sollte.

Das Konzept verbreitete sich rasch in ganz Belgien und anschließend in den Niederlanden, wo es mit Begeisterung aufgenommen wurde. Heute bieten die beiden Länder zusammen mehr als 90.000 Kilometer miteinander verbundene Radwege und bilden damit eines der fortschrittlichsten Freizeitradwegenetze der Welt. Das System wird derzeit auf Deutschland, Frankreich, Kroatien und Dänemark ausgeweitet – daher stellt sich natürlich die Frage: Warum nicht auch Polen?

Polen verfügt über alle erforderlichen Voraussetzungen. Es ist ein Land von außergewöhnlicher Schönheit, Vielfalt und Weite. Wälder, Seen, ruhige Nebenstraßen und charmante Städte bieten unzählige Möglichkeiten für den Radtourismus. Dennoch ist das derzeitige Wegenetz fragmentiert, oft ohne einheitliche Beschilderung oder Fernverbindungen.

Hier kommt VeloPolska ins Spiel – inspiriert von einem bewährten Konzept, jedoch angepasst an die lokalen Gegebenheiten und Bedürfnisse. Das Ziel besteht nicht nur darin, Routen auf einer Karte zu markieren, sondern den Menschen zu helfen, die Freude daran wiederzuentdecken, sich ruhig durch die Landschaften Polens zu bewegen, unterwegs Gemeinden kennenzulernen und das Radfahren zu einer natürlichen, nachhaltigen Art der Erkundung des Landes zu machen. VeloPolska möchte diese Erfahrungen für alle zugänglich machen, egal ob Sie Gelegenheitsradler oder Entdecker sind, der ein Abenteuer quer durch das Land plant.


Wer steht hinter dem Projekt?

VeloPolska ist derzeit eine Ein-Personen-Initiative, die jedoch von echter Leidenschaft und einer klaren Vision angetrieben wird. Ich bin Niederländer und schätze die Stille der Landschaft, den Rhythmus des Radfahrens und die beruhigende Schönheit der Natur in all ihren Formen. Seit 20 Jahren lebe ich in der Nähe von Warschau und habe beobachtet, wie schnell sich Polen entwickelt und wie viel Potenzial es noch für nachhaltige Reiseerlebnisse auf menschlicher Ebene gibt.

Inspiriert von den erfolgreichen Modellen in den Niederlanden und Belgien habe ich beschlossen, die Voraussetzungen für die Einführung eines ähnlichen Knotenpunkt-Radverkehrssystems hier in Polen zu schaffen. Das Ziel besteht nicht darin, das Rad neu zu erfinden, sondern ein bewährtes Konzept an die lokalen Bedürfnisse, die Geografie und die Kultur anzupassen. Der erste Schritt ist einfach: Bewusstsein schaffen, Wissen teilen und Menschen zusammenbringen, denen Radfahren mehr als nur Sport ist – nämlich eine Art, das Land zu entdecken und seinen Reichtum zu genießen.

In naher Zukunft hoffe ich auf eine Zusammenarbeit mit lokalen, regionalen und nationalen Einrichtungen, die sich bereits dafür einsetzen, Polen fahrradfreundlicher zu gestalten. VeloPolska kann als Brücke zwischen guten Ideen und ihrer praktischen Umsetzung dienen. Was als persönliches Engagement begann, wird sich hoffentlich zu einer kollektiven Bewegung entwickeln – denn die eigentliche Reise beginnt, wenn mehr Menschen gemeinsam in die Pedale treten.


Vision, Werte und unsere Aktivitäten

Mission 🚴

Wir bereiten die Einführung des bewährten Knotenpunkt-Radsystems in Polen vor und arbeiten mit engagierten Partnern auf lokaler und nationaler Ebene zusammen, um das Radfahren für alle einfacher, sicherer und lohnender zu gestalten.

Vision 🌍

Ein Polen, in dem jede Region durch ein sicheres, übersichtliches und zusammenhängendes Radwegenetz verbunden ist – das Menschen einlädt, das Tempo zu drosseln, das lokale Leben zu entdecken und die Natur bewusst zu genießen.

Werte

Einfachheit: Radfahren sollte intuitiv und zugänglich sein – eine Karte, ein paar Zahlen und die Freiheit, die eigene Route zu erkunden.
Nachhaltigkeit: Wir fördern Reisen, die die Natur schützen, die Abhängigkeit vom Auto verringern und den lokalen Gemeinschaften einen fairen Anteil an den Vorteilen des Tourismus sichern.
Zusammenarbeit: Der Aufbau eines Radwegenetzes erfordert den Aufbau von Beziehungen – zwischen Kommunen, Regionen und den Menschen, die diese gerne erkunden.
Ruhe und Klarheit: Langsames Reisen fördert Besinnung und Ausgeglichenheit und bietet einen sanften Rhythmus in einer Welt, die sich oft zu schnell bewegt.

Was wir tun

VeloPolska ist eine Basisinitiative, die bewährte Verfahren erforscht, das Bewusstsein schärft und mit Interessengruppen zusammenarbeitet, um das zukünftige polnische Radwegenetz vorzubereiten. Schritt für Schritt möchten wir ein bewährtes Konzept in Polen verwirklichen – Menschen, Orte und Möglichkeiten miteinander verbinden.
Sind Sie neugierig auf unsere Arbeit oder möchten Sie mit uns zusammenarbeiten?

Nach oben scrollen